Das Vieharzneybuch um 1750
Durbacher Vieh-Arzney-Buch um 1750
<strong>Über viele Jahrhunderte war auch das Durbachtal neben dem Wein- und Obstbau ein von Landwirtschaft und Viehzucht geprägter Ort.<span class="Apple-converted-space"> </span></strong> <strong>Kühe, Ochsen, Pferde, Schweine, Ziegen und Hühner gehörten zum festen Bestandteil jedes Bauernhofes, wie auch der großen herrschaftlichen Güter. Das Vieh war zur „Selbstversorgung“ der oft in abgelegenen Tälern liegenden Höfe unerlässlich. Für den Weinbau, aber auch für die Felder, war der Stallmist über Jahrhunderte der einzige Dünger.<span class="Apple-converted-space"> </span></strong> <strong>Noch in den 1960er Jahren waren in der Gemeinde für die jährlich durchzuführenden „Viehzählungen“ über dreißig „Viehzähler“ im Einsatz. Heute ist der Viehbestand auf annähern die Zahl der damaligen Viehzähler gesunken.<span class="Apple-converted-space"> </span></strong> <strong>Während heute bei auftretenden Viehkrankheiten meist ein Tierarzt zur Hilfe gerufen werden kann, waren die Viehbesitzer in alter Zeit fast ausschließlich auf ihre eigenen Erfahrungen und Heilkunst angewiesen.<span class="Apple-converted-space"> </span></strong> <strong>Im Wein- und Heimatmuseum Durbach ist das Original eines wohl einzigartigen Vieharzneybuches aus dem Zeitraum um 1750 zu sehen.</strong> <strong>Der damalige Hofbauer des heutigen Hofguts Kiefer im Seitental Lautenbach sammelte und dokumentiert 70 Rezepte gegen Viehkrankheiten und Beschreibung der Krankheiten.<span class="Apple-converted-space"> </span></strong> <strong>Die in der alten Deutschen Schrift festgehaltenen Rezepte hat Josef Werner für die heutige Generation „lesbar“ abgeschrieben. Viele der damaligen „Krankheiten“ und „Beschwerden“ des Viehs sind heute kaum noch bekannt. Es ist jedoch erstaunlich, mit welchen einfachen „Heilkräutern“, „Tinkturen“ und<span class="Apple-converted-space"> </span>Empfehlungen man vor über 250 Jahren Heilung für das kranke oder geplagte Vieh erhoffte. Häufigste „Medizin“ war <i>„Knabenbrunzwasser“</i> , aber auch heute in der Medizin noch verwendete Kräuter fanden Anwendung. Oft heißt es am Ende einer Rezeptur: „Es hülft“!<span class="Apple-converted-space"> </span></strong> <strong>Dass man in alter Zeit auch an die schädliche Einwirkung von übernatürlichen Kräften glaubte, das kann man aus dem letzten und nicht nummerierten Rezept erkennen.</strong>