S t e i n b e r g
Die Weinberglage Steinberg
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Der Steinberg zählt zu den anspruchsvollsten Weinberglagen im Durbachtal.
Mit einer Fläche von rd. 8 ha liegt diese extreme, bis zu 70 % steile und fast reine Südlage mitten im Ortskern.
Ein Weinlehrpfad durchzieht den Berghang und bietet Gästen wie Einheimischen einen herrlichen Blick auf das gesamte Tal. So ist es auch nicht verwunderlich, dass vom Frühjahr bis in den späten Herbst Wanderer uns Spaziergänger diesen einzigartigen Weinberg nutzen, um Sonne zu tanken und die Landschaft zu genießen.
Das Steinberg-Häusle mit seiner Probierstube ist überdies seit einiger Zeit ein Magnet für Weinliebhaber.
Nicht weniger als 12 verschiedene Sorten werden derzeit im Steinberg unter besten Voraussetzungen angebaut. Hier gedeihen nicht nur die alten heimischen Reben wie Klingelberger oder Clevner, sondern auch moderne und südländische Weine wie z.Bsp. Weißer Sauvignon oder Chardonnay.
Über der meist nur sehr dünnen Humusschicht findet sich lockeres und hartes Granitgestein, das bei Tage die Wärme speichert und bei Nacht wieder an den Weinstock abgibt.
Auch nach durchgeführter Flurbereinigung sind große Bereiche des Steinbergs immer noch ausschließlich in Handarbeit zu bewirtschaften.
Aufgrund der hervorragenden Südlage wurde der Steinberg mit dem angrenzenden Mühlberg vermutlich bereits im 16ten Jahrhundert mit Reben bepflanzt.
Ein besonders hartes Granitgestein prägt diese Weinberglage und war wohl auch maßgebend für die Namensgebung in alter Zeit.
Der zur Weinberglage Steinberg zugeschlagene Mühlberg hat seinen Namen von der direkt angrenzenden und am Durbach gelegenen ehemaligen Landenberger Mühle, die von dem Staufenberger Ritter Melchior Wiedergrün von Staufenberg im Jahre 1558 erbaut wurde. Seit undenklichen Zeiten wird diese Mühle auch die „Herrenmühle“ genannt. Der Weinbau ist bei diesem „geschlossenen Hofgut“ bereits in früher Zeit ein wesentlicher Bestandteil.
Auch das Gewann „Himmelhaus“ leitet sich wohl von einem Staufenberger Rittergeschlecht, den „Hummel von Staufenberg“ ab. Dieser Bereich grenzt auf der Bergkuppe an ehemals „herrschaftlichen Wald“ an.
Die ursprüngliche Lage Steinberg war bis um 1937 in wechselndem Privatbesitz, bis diese schließlich 1937 als „Landwirtschaftskammer“ dem Badischen Staat als „Rebversuchsgut“ diente.
Das Versuchsrebgut Steinberg war dem Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg unterstellt. Hervorragende Neuzüchtungen, Klonen und viele Erkenntnisse für den heutigen Weinbau in Baden sind auf die Versuche und Forschungsarbeiten im Steinberg zurück zu führen.
Im Steinberg wurden über viele Jahrzehnte die Pfropfreben für viele Durbacher Winzer in mühsamer Handarbeit gezüchtet. Hier in diesem harten Granitverwitterungsboden zeigt sich in einem langen und heißen Sommer die Fähigkeit des Rebstocks, mit seinen erstaunlichen Wurzeln die Energie und notwendige Feuchtigkeit tief aus dem Gestein herauszuholen.
Mit der Zurruhesetzung des letzten Gutsverwalters Andreas Wörner im Jahre 1990 erfolgte auch ein Besitzwechsel. Die gleichzeitig anstehende Rebflurbereinigung war für das Land Baden-Württemberg Anlass, das gesamte Rebversuchsgut an die Durbacher Winzergenossenschaft zu verkaufen.
Heute werden in dieser Premium-Lage, soweit diese im Eigentum der Winzergenossenschaft stehen, die Reben von Genossenschaftswinzern im Lohn bewirtschaftet. Die bis zum Eigentumswechsel gemachten Versuche werden von der Winzergenossenschaft in großem Umfang weitergeführt.